Willkommen auf dem Saunaportal SAUNAFANS.de
Forum > Rund um das Thema Sauna > SAUNA: Saunatestberichte, Meinungen und Erfahrungen zu Saunaanlagen und Wellnessanlagen Testberichte und Meinungen der Besucher > Aquagliss, Freyming-Merlebach (Frankreich)
Hier geht es um Saunen, Saunas, Vergleiche und Meinungen über die Anlagen die von Euch besucht wurden. Schreibt! Andere Besucher können so etwas über die Anlagen nachlesen.
In diesem Board befinden sich 656 Themen.
Die Beiträge bleiben immer erhalten.
Es wird moderiert von Hubert.


timarion  Aquagliss, Freyming-Merlebach (Frankreich) Zitat
23.7.2018 - 22:40 Uhr
128 Posts
Dr.Sauna Ranking

Das „Aquagliss“ liegt unweit der französischen (mautfreien) A 320, Abfahrt Cocheren/Merlebach. Von dort in Richtung Merlebach fahren, der Weg zum Bad (nach dem zweiten Aquagliss-Hinweisschild auf „Stade/Piscine“ achten) ist ausgeschildert. Man wird in eine Sackgasse gelotst, an deren Ende sich ein großer, befestigter, kostenloser und videoüberwachter Parkplatz befindet. Zum Eingang des Bades sind es nur ein paar Schritte.

An der Kasse erhält man gegen Entrichtung des Eintrittspreises ein goldfarbenes Papierarmbändchen, das die Zutrittsberechtigung für den „Espace Bien-Être“ anzeigt. Zunächst muß man zu den Umkleiden des Schwimmbades, eigene für den Saunabereich gibt es leider nicht. Die Schränke sind noch nach altmodischer Art mittels Schlüssels nach Einwurf von einem Euro Pfand zu verriegeln. Alsdann geht es durch die nach Geschlechtern getrennten Duschen einmal am Schwimmbecken vorbei (Erinnerungen ans Monte Mare in Rheinbach werden wach) zum anderen Ende der Halle. Dort ist eine verschlossene Tür mit der Aufschrift „Espace Bien-Être“. Der zugangsberechtigte Gast wird mittels Schild aufgefordert, die Klingel zu drücken, sein Armbändchen der oben angebrachten Kamera vorzuzeigen und den Summer abzuwarten, der die Tür und somit den Weg zur Sauna freigibt.

Hier befindet man sich offensichtlich in einem Anbau; auch der auf September 2015 datierte Grundstein in der Wand weist darauf hin (das Bad sieht eher nach frühen Neunzigern aus). Man betritt eine Art Vorraum mit (leider recht kleinen) Ablagefächern, fest installierten Föns, einem Zugang zum Massageraum (Eintritt nur mit Termin) sowie zwei Vorreinigungsduschen. Geradeaus geht es entweder eine Treppe nach unten zu diversen Ruheräumen oder zu dem großen Ruheraum mit Blick auf die Liegewiese und etwas Wald. Auch ein Fahrstuhl zu den unteren Räumlichkeiten ist hier zu finden, der gesamte Sauna-Bereich ist barrierefrei.

Am rechten Ende des Vorraums sind große Wertschließfächer (auch diese für einen Euro Pfand) angebracht, außerdem geht es hier durch eine Tür zum Saunabereich. Er wirkt sehr hochwertig und in seinen dunklen Grautönen auch sehr edel. Man findet hier zwei Fußbäder vor, einen rundum LED-beleuchteten Whirlpool zum Selbsteinschalten und ein geräumiges Dampfbad mit Farbwechsel-Sternenhimmel an einer unregelmäßig geformten Decke. Die Drehknöpfe für die Reinigungsschläuche sind leider nur sehr schwer zu bedienen, da sie kaum größer sind als das Ventil selbst. Am Tage meines Besuches wurde dem frischen Minzeduft Menthol beigemischt, was einen angenehmen Kühleffekt bewirkte. Wieder draußen, steht man vor dem sehr schön gearbeiteten Abkühlbereich, bestehend aus einer Erlebnisdusche mit drei Programmen (mit dazu passenden Geräuschen und teilweise auch Düften) sowie separat zu bedienenden Seitenbrausen mit einstellbarer Temperatur, einer weiteren Dusche mit Seitenbrausen, einer geräumigen Dusche für Behinderte inklusive Duschsitz, zwei freistehenden Edelstahl-Brausen, aus denen leider nur warmes bis heißes Wasser kam; einer Schwalldusche, einem Schwalleimer und einem Eisbrunnen. Den Abschluß bildet das ebenfalls mit Farblicht beleuchtete Edelstahl-Abkühlbecken.

Um all das zweckgemäß nutzen zu können, bedarf es natürlich zuerst einmal der ordentlichen Aufheizphase in der Sauna. Hier bietet das Aquagliss zwei kleinere Kabinen, eine 90 °C heiße finnische Sauna für ca. 20 Personen mit automatischem Aufguß ca. alle fünf Minuten (am Tage meines Besuches mit Lavendelduft) sowie eine „Tylarium“ benannte Niedertemperatursauna für ca. 10 Personen mit 60 °C und 55 % Luftfeuchte, die mir weitaus mehr einheizte als ihr Trockenpendant. Die Saunen haben Betonwände, an den Seiten mit Holzmaserungsmuster, an den Decken ohne jeglichen Schmuck.

Im Bereich der Fußbäder ist eine Tür zum oberen Außenbereich angebracht. Dort befindet sich neben einer weiteren freistehenden Edelstahl-Brause noch ein großer Whirlpool, ebenfalls zum Selbst-Einschalten. Ansonsten gibt es hier noch einen Raucher-Bereich sowie ein paar Liegestühle mit integriertem Kopfkissen. Auch zum großen Ruheraum mit Kippliegen hat man von hier aus Zugang sowie über eine Stahltreppe zum unteren Außenbereich. Auch dort sind einige Liegen aufgestellt sowie ein weiterer kleiner Raucher-Bereich untergebracht. Leider wird einem nur ein Blick auf die umgebende Wiese gewährt, Zugang auf selbige hat man leider nicht.

Dafür aber zum Innenbereich im Untergeschoß. Hier findet man einen Wasserspender mit zweierlei Wasser vor (ungekühl und kalt) sowie einen Kaffee- und einen Snackautomaten. Diese müssen leider in bar mit Münzgeld gefüttert werden. Eine kleine Leseecke mit bequemen Rattansesseln wird dem Besucher gleichfalls geboten. Um zu den Toiletten zu gelangen, muß man durch ein kleines Wasserbad schreiten. Sie sind sehr großzügig angelegt (nur jeweils eine für Männlein und Weiblein) und dürften auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein.

Drei Ruheräume bilden den Abschluß: Zunächst das „Repos Musicale“, ein abgedunkelter Raum mit acht dick gepolsterten Liegen mit integrierten Kopfkissen und einer zentral aufgestellten Metallschale, die von oben mit einem LED-Strahler beleuchtet wurde (leider bisweilen mit recht hektischen Farbwechseln). Dazu relativ laute Musik aus den Bereichen Eso-Dudel, Klassik und fernöstlicher Klänge. Ferner der Lumino- und Aromatherapieraum mit einer gekachelten Sitzbank vor einer sehr hellen weißen LED-Wand, dazu wohlriechende Düfte und Musik. Schließlich noch das Caldarium mit vier beheizten Kachelliegen und Blick auf den Garten. Insgesamt wird in dieser Anlage sehr viel Wert auf Entspannung gelegt, daher auch ein großes Schild im Vorraum, daß man bitte auf Ruhe achten möge. Vom Betrieb des Schwimmbades bekommt man hier, wenn man nicht gerade in der Freibadsaison draußen liegt, kaum etwas mit.

Für Saunabesucher ist das Bad inklusive. Hier findet man innen ein 25-Meter-Schwimmbecken sowie ein kleines Spaßbecken mit Strömungskanal und eine 100 Meter lange Rutsche vor („die längste an der Mosel“, behauptet Aquagliss auf seiner Homepage). Das im Sommer geöffnete Freibad bietet ebenfalls ein 25-Meter-Becken, eine Dreier-Kurzrutsche sowie sehr starke Sprudelliegen, Bodensprudel, Schwalldusche und ein großes Kleinkindbecken. Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Schwimmbad wesentlich älter als der Saunabereich, aber dennoch ordentlich in Schuß.

Leider ist nur der Sonntag „reservé aux adeptes ,sans textile‘“, an allen anderen Tagen muß dort Badebekleidung getragen werden. Dadurch herrscht aber wesentlich weniger Betrieb dort, als man es von deutschen oder luxemburgischen Anlagen gewohnt ist; am Tage meines Besuches waren wenn es hochkommt zehn Leute über den Tag verteilt in der Anlage. Ob es auch im Winter so leer ist, wird noch herauszufinden sein. Eine angenehme Erfahrung war der Besuch im „Aquagliss“ allemal, als Nahziel ist es von Saarbrücken aus in ca. 20 Minuten zu erreichen. Wie erwähnt ist nur der Sonntag dort textilfrei, dann ist normalerweise von 9 bis 17 Uhr geöffnet, in der Freibadsaison dagegen von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist nur Erwachsenen gestattet und kostet 14 Euro.