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Forum > Rund um das Thema Sauna > SAUNA: Kurioses in Sauna Anlagen > Sauna und Schwimmbad in der DDR
Hast Du etwas besonderes erlebt, ist etwas besonderes in einer Saunaanlage.
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Es wird moderiert von tom, Hubert.
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Islander ist offline Islander  Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
5.7.2023 - 8:12 Uhr
21 Posts
Saunaamateur Ranking


Tom (Moderator) hat mich darauf hingewiesen, daß er Authentizität im Forum sehr schätzt.
Darum habe ich mich entschlossen, hier einen kleinen Beitrag zu schreiben.

Ich bin 1965 in Köthen (heute Sachsen-Anhalt) geboren. Bin also in der DDR aufgewachsen und habe sie auch als junger Mensch bewußt erleben können.
Ich möchte hier kurz meine Erinnerung an Schwimmbad- und Saunabesuche zur damaligen Zeit wiedergeben.
In Köthen gab es zu jener Zeit auch ein oder zwei privat geführte Saunen. Die meisten Leute gingen jedoch in die „Volksschwimmhalle“. Ich wollte gerade herausfinden, wann diese gebaut wurde (ist mittlerweile seit mindestens zwanzig Jahren abgerissen und durch die Köthener Badewelt, an anderer Stelle, ersetzt worden). Leider findet sich auf den ersten Blick im Internet nichts dazu.
Ich meine, mich zu erinnern, es war 1974. Für uns eine Sensation. Große Bäder gab es nur in den großen Städten (wir hatten damals 36000 Einwohner).
Wir gingen als Kinder also gern und oft, meistens mit Schulkameraden, in die Schwimmhalle. Direkt links am Eingang war das Kassenhäuschen, in dem meist eine dicke, unfreundliche Frau saß, die auch eigentlich keine Lust auf ihre Arbeit hatte. Wenn wir daran vorbei waren (der Eintrittpreis war ein Lacher, sicher unter einer Mark), dann ging es in die Dusche. Um die Tageszeit, wenn wir dort waren, waren kaum Erwachsene in der Dusche. Ich erinnere mich genau, wie dieselbe dicke, lustlose Frau in den Duschraum kam und uns anblaffte: „Hosen runter!“. Ob sie um die Reinheit des grünen, übel nach Chlor riechenden Hallenwassers (man konnte den Boden in zwei Meter Tiefe niemals sehen, nach einer Stunde hatte man Augen wie ein Albino) besorgt war, oder nur uns Jungs nackig sehen wollte, vermag ich nicht mehr zu sagen. Komisch war es trotzdem.
Später, in den Achtzigern, ging ich mit meiner Frau gemeinsam in die Sauna. Freitags war Gemeinschaftssauna. Zutrittsvoraussetzung: verheiratete Paare. Das wurde wieder von einer dicken, unfreundlichen Frau, anhand des Personalausweises, überprüft (gleicher Familiennname). Mit Freundin oder Verlobter brauchte man nicht antreten. Das habe ich selbst erlebt, als ein Pärchen abgewiesen wurde. Ich muß gestehen, daß ich, als die „Wende“ und die D-Mark kamen, etwas hämisch daran dachte, daß die Dicke an der Kasse nun wohl bald ihren Job verlieren und künftig freundlicher sein müßte, um im Leben zu bestehen (obwohl: muffliges Personal gibt es immernoch).
Die Sauna bestand aus einer Sauna (90 °C), einem großen Tauchbecken und ein paar Stühlen, die im selben Raum wie das Tauchbecken waren. Einen Ruheraum gab es nicht. Aufgegossen wurde das klassische „Sanopin“. Heute würde man sagen „japanische Heilpflanze“. Das war scheinbar auch das einzige Aufgußmittel, das man in der DDR kannte. Ich habe jedenfalls nie etwas anderes gerochen.
Einmal passierte es, daß das Kabel vom Ofen plötzlich Funken schlug. Alle blieben auf ihren Bänken. Niemand traute sich, einen Fuß auf die Fliesen zu setzen. Irgendwann kam dann jemand vom Personal und gab Entwarnung.
Es war damals wie heute Stammpublikum, eine große Auswahl an Saunen gab es nicht, aber es war für alle bezahlbar.
Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt. Wenn Ihr Fragen oder Kommentare habt, bitte gern.


Wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.
(Friedrich Nietzsche)

Heike ist offline Heike  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
5.7.2023 - 14:51 Uhr
1018 Posts
Saunavielwisserin Ranking



hey,

ich fand deinen Beitrag sehr unterhaltsam und musste mehrmals schmunzeln.

Es wunderte mich allerdings, dass die Sache mit den "verheirateten" Paaren so ernst genommen wurde, wart ihr bei der FKK-Philosophie erheblich weiter als die Menschen im Westen und beim FKK wurde doch wohl auch nicht nach "verheiratet" geschaut.

Dass du der fiesen "Dicken" nix Gutes wünschst, kann ich verstehen.

(Nach meinen DDR-Erfahrungen waren die Frauen beim Kontrollieren und Überwachen häufig gemeiner und strenger als die Männer).

Gruß

Heike

Eierbrikett ist offline Eierbrikett  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
5.7.2023 - 20:13 Uhr
492 Posts
Lord Sauna Ranking


Unterhaltsame und interessante Geschichte. Aber: Nix gegen Dicke. 😂

Gruß
Matthias
Freu Dich des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht; Pflücke die Rose, eh' sie verblüht!

Islander ist offline Islander  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
5.7.2023 - 20:39 Uhr
21 Posts
Saunaamateur Ranking


@Eierbricket:
Nix gegen Dicke. Aber die war so unglaublich muffig und faul.
Die meisten Dicken die ich kenne sind lustig und unglaubliche Frohnaturen,
also eher eine Bereicherung für die Umgebung.
Wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.
(Friedrich Nietzsche)

hemmerling ist offline hemmerling  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden
5.7.2023 - 22:10 Uhr
1275 Posts
Saunavielwisser Ranking


Relativieren durch Vergleichen.

Mir wurde über die Geschichte des Hallenbades Dissen aTW, == BRD ==, mit Sauna in den Kellerräumen erzählt:

Zitat:
Lokale Experten sagten mir, dass die Sauna ( in den 1980er Jahren... ) von einer Physiotherapeutin betrieben wurde. Die Sauna hatte einen eigenen separaten Eingang. Am Anfang war es eine reine Damensauna, später gab es getrennte Damentage und Herrentage. Es gab nie gemischte Saunaangebote.

Die Sauna wurde irgendwann aufgegeben, die Physiotherapeutin machte weiter an anderem Standort aber ohne Sauna.

Bei einer Hallenbad-Sanierung wurde die Sauna beseitigt.


Gemischte Sauna ist also selbst in der BRD keinesfalls Standard gewesen... in den Sauna-Anfangsjahren.

Aus Bielefeld/NRW. Hallenbad- und Freibadbesuch, Saunieren, zumindest teilweise Anfahrt mit dem Fahrrad - am besten alles zusammen, als Tagesurlaub

Islander ist offline Islander  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
6.7.2023 - 12:12 Uhr
21 Posts
Saunaamateur Ranking


Das hätte ich nicht gedacht, daß es sowas in den 1980ern gab. Was gemischte Saunen betifft: Wir waren im Osten, was Nacktheit betrifft, deutlich liberaler. Leider läßt das mittlerweile auch hier nach. Ich mußte michim vergangenen Sommer in Zingt, am FKK-Strand rechtfertigen, daß ich nackt war.
Wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.
(Friedrich Nietzsche)

Heike ist offline Heike  Re: Sauna und Schwimmbad in der DDR Antworten Zitatantwort Einzelbeitrag drucken Dieses Thema weiterempfehlen
Saunafan private Nachricht senden Stamm Sauna
6.7.2023 - 14:43 Uhr
1018 Posts
Saunavielwisserin Ranking




Gegen diese Intoleranz muss man sich wehren !!!!

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