3.11.2011 - 13:22 Uhr
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Saunameisterin
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Hallo miteinander, hier ein Bericht über den Besuch der Sauna des Calypso in Saabrücken. Es handelt sich um ein Freizeitbad mit Sauna. Der Bericht stellt ausschließlich meine private Meinung dar.
Ich habe die Sauna am 1. November 2011 besucht. Draußen der Parkplatz war sehr voll, vor allem von Familien mit Kindern, da in Luxemburg und Frankreich Ferien waren. In der Sauna war der Betrieb normal.
Die Anlage hat folgende Saunen: Eine Rantasauna, in der die Aufgüsse regular stattfinden, eine Birkensauna, in der der Aufguß bei Bedarf stattfindet, ein Kräuterdampfbad, ein Aromasanarium, eine Meditationssauna sowie die Kristallgrotte.
Des weiteren gibt es ein Kalttauchbecken und eine größere Duschanlage mit diversen Duschen.
Außen auf dem Freigelände befinden sich das Sudhaus, ein Ruheraum über dem Sudhaus, das Traumhaus mit Shezeradebad für Schlammanwendungen gegen Aufpreis sowie ein Schwimmbecken und eine kleine Liegewiese.
Bezahlt wird mit dem Chipsystem, mit dem man den Schrank verriegelt und alle Anwendungen sowie die Gastronomie bezahlt.
Der Eintritt kostet 21,50 Euro für die Tageskarte, es gibt 4 Stundenkarten für 16,00 Euro, von Montag bis Freitag gibt es Feierabendtarif ab 19.30 Uhr für 12,50 Euro, Montags und Donnerstag gibt es bis 13 Uhr einen Rabatt von 1,00 Euro auf alle Tarife. Am Wochenende und an Feiertagen wird 1,00 Euro Aufschlag erhoben.
Die Sauna befindet sich im 1. Obergeschoss, dorthin führt auch ein Aufzug, das Bad ist nahezu barrierefrei. Der Saunabereich verfügt über einen eigenen, gemischten Umkleidebereich, Duschen sind wie in den meisten Saunen, getrennt. Wenn man aus der Dusche kommt, steht man erst mal vor der Taschenablage. Die Fächer sind nicht gerade groß, meiner Meinung mangelt es vor allem an Tiefe, es sind ca. 15 cm. Mein kleiner Rucksack passte gerade so hinein, während des Tages fielen auch die eine oder andere Tasche aus dem Regal. Hinter den Regalen ist man dann im Durchgangsbereich, dort stehen einige Korbstühle und ein kleiner Wellnesstisch, an dem man Massagen oder Wellnessanwendungen buchen kann. Der Tisch ist aber nicht durchgängig besetzt, da der Mitarbeiter auch die Aufgüsse durchführt.
Geht man nach links kommt man zu einer Fensterfront, vor der Liegen stehen. Dort befindet sich auch das Solarium und, wenn man etwas weitergeht, die Meditationsauna sowie die Kristallgrotte. In der Kristallgrotte befinden sich geflieste gerundete Steinbänke, die etwas beheizt sind, die Wände stellen eine Felsattrappe dar, aus der einige Kristalle herausschauen und die ihre Farbe wechseln. In der Meditationssauna gibt es normale Saunabänke, es dudelt etwas Musik im Hintergrund.
Geht man an den Duschen nach rechts, so kommt man ins Bistro, die Preise sind moderat, die Qualität ist soweit in Ordnung. Das Bistro ist etwas abgeteilt vom Saunabereich, hier ist auch der Übergang zum Freizeitbad. Im anderen Teil des Raumes stehen die Rantasauna mit Augußplan, gegenüber die Birkensauna und hinten in der Ecke das Kräuterdampfband und das Aromasanarium. Im Kräuterdampfbad gibt es gemauerte Sitze mit mehreren Ebenen, es herrscht soviel Dampf, dass man kaum bis zum anderen Ende der Sauna sieht. Im Aromasanarium wird das Aroma hin und wieder automatisch über einen Zerstäuber in den Bereich über dem Ofen versprüht.
Zwischen Rantasauna und Dampfbad befindet sich ein Duschbereich mit mehrerren Arten von Duschen, unter anderem auch einer Schwalldusche aus der große Mengen Wasser kommen. Bei den Duschen muss man die Hand auf dem Knopf lassen, nimmt man sie weg, hört die Dusche nach wenigen Sekunden auf. Fast alle Duschen sind von lauwarm bis kalt regelbar.
Die Rantasauna hat 90 Grad. Die Aufgüsse finden stündlich statt. Der Ofen steht in der Mitte der Sauna an der Wand, hat eine sehr große Steinfläche von ca. 1,00 m mal 1,50 Meter. Vor dem Aufguss wird gelüftet und ein Außenfenster der Sauna geöffnet. Es herrscht Andrang beim Aufguss, man muss schon ca. 10 bis 15 Minuten davor in der Sauna sein. Vor alllem die unteren Plätze sind schnell vergeben. Etwas problematisch finde ich, dass die untere Bank nur geringe Tiefe hat, Wenn man auf der mittleren Bank sitz, ist die untere Bank blockiert. Es wäre eigentlich genug Platz da hier auch eine normale, breite Bank hinzubauen. Der Aufgießer stellt den Aufguß nur grob vor und weißt kurz darauf hin, dass derenige, dem es zu heiß wird, die Sauna verlassen kann. Er schleppt einen ziemlch großen Eimer an, ca. 10 bis 15 Liter Inhalt. Aufgegossen wird auf eine etwa seltsame Art. Der Eimer wird auf den Rand des Ofens gestellt und dann mit dem Löffel in schneller Folge das Wasser im hohen Bogen auf die Steine gespritzt. Dabei geht auch durchaus mal etwas daneben und landet auf Saunatüchern. Dann wird mit einem nassen Handtuch verwedelt und abgeschlagen. De Aufgüsse gehen miest über drei Runden. Zwischendurch geht der Aufgießer mal an der Tür in die Hocke, bevor er verwedelt. Die Aufgüsse empfand ich als recht warm bis heiß.
Ist die Aufussaune überfüllt, wird 5 Minuten später ein zweiter Aufguss in der Birkensauna angeboten. Diese hat 80 Grad, es wird auch nur über 2 Runden aufgegossen. Eigentlich ist die Birkensauna die größere Sauna, daher wäre es eigentlich sinnvoller, hier die Aufgüsse regelmäßig anzubieten. Vor der Sauna stehen in mehreren Reihen Liegen, die fast alle reserviert waren.
Im Sudhaus im Außengelände findet der Wenikaufguss statt. Die Saune ist sehr eng, der Ofen fast größer als die Kabine. Er steht mittig im Raum, drum herum die Saunabänke. Vor den Bänen geht es eng zu, nur eine Person kann hier stehen, dementsprechen gibt es einen Stau am Ende des Aufgusses. Der Kessel für die Birkenzweige ist zu klein. Während des Aufgusses wurde der Kessel zweimal aus einem Plastikeimer nachgefüllt. Der Aufguss ist recht heiß.
Draußen im Saunapool gibt es zwei Temperaturbereiche. Vorne ist der Pool leicht gewärmt, taugt aber durchaus auch zu Abkühlung nach dem Auguß. Im hinteren Bereich, unter einer Betonkuppel und durch eine Art überschwimmbare Wand vom Hauptpool getrennt, ist ein wärmerer Teil. Der einzige Zugang zu diesem Bereich ist über die Wand, so dass man aus dem warmen Pool erst wieder durch den kühleren Pool schwimmen muss um das Becken zu verlassen. Ich finde das etwas unkonfortabel. Die Betonglocke über dem Warmbereich hat auch den Nachteil dass es darin recht laut schallt, vor allem wenn andere Saunagäste sich unterhalten.
Auf der Liegewiese stehen weiße Plastikliegen. Über den Sudhaus befindet sich ein Ruheraum, der Kamin dort war nicht in Betrieb. Es lag dort auch kein Holz bereit.
Im Traumhaus daneben gibt es einen kleinen Ruheraum mit Fensterfront, aber ohne Tür, so daß dort keine richtige Ruhe aufkommt. Im Erdgeschoss kann man an einer Schlammbadzeremonie teilnehmen, was ich nicht getan habe. Oben im sogenannten Traumhaus befindet sich die Wellnessabteilung mit Massagemöglichkeit. Die Ausstattung kommt mir etwas einfach vor, die Liege hat was von Arztpraxis, sie ist so schmal dass man die angewinkelten Ellenbogen in der Luft hat. Auf der Liege wird auch kein Handtuch sonderen eine Art große Küchenrolle ausgerollt. Etwas was ich noch nie zuvor erlebt habe, ist das kein Handtuch verwendet wurde um Po oder Intimbereich zu verdecken und das obwoh ich von einem Mann massiert wurde. Ich hatte bei der Reservierung noch angefragt ob ich etwas zu Massage mitbringen muss. Dies wurde verneint, so daß ich dann vollkommen nackt auf diesem Papiertuch lag. Ich habe auch noch nie erlebt dass der Masseur während der Massage auf einem Drehhocker sitzt und damit um den Tisch rollt. Die Massage war von der Qualität auch nicht überzeugend. Der Masseur hat seine Arbeit zwar nicht schlecht gemacht aber so richtig entspannt habe ich mich nicht gefühlt.
Das Ambiente der Anlage: Das gesamte Bad ist noch nicht so alt, es gibt das Calypso seit ca. 10 Jahren. In diesen Jahren wurde recht wenig investiert. Die Liegen sind alt und umbequem und bestehen aus Gestellen, auf denen Plastikbänder dicht nebeneinander gespannt sind. Sie sehen teilweise sehr abgenutzt und vergilbt aus. Ich kenne solche ähnliche Stühlen aus den 60iger Jahren. Die Anlage ist mit dunkelgrauen Steinen belegt, die Dusche mit den gleichen Steinen auch an der Wand. Im Raum stehen grau lackierte Stahlstützen, die das Dach halten. Vom Design her ist es eher eine moderne Anlage. Aber die Saunen sind mit Birkenstämmen umgeben und wollen nicht so ganz in das Ambiente passen. Auch einzelne Birkenstämme stehen etwas veloren im Raum herum. An der Decke verlaufen unverkleidet die Lüftungsrohre und Wasserleitungen.
Insgesamt kommt mir die Anlage vor wie gewollt, aber nicht gekonnt. Ich gebe ihr die Schulnote 4, für den Eintritt kann man mehr erwarten. Es soll am Jahresende ein Betreiberwechsel stattfinden. Danach werde ich die Sauna vielleicht nochmal besuchen, so wie sie im Moment ist, sehe ich dazu keine Veranlassung.
Gruß
Betzy
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