3.1.2012 - 16:55 Uhr
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Saunameisterin
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Ich bin auf einem etwas ungewöhnlichen Weg zur Sauna gekommen. Das war im Winter 2000. Ich habe meine Brieffreundin in Nordschweden besucht. Es lag unglaublich viel Schnee, die Tage waren extrem kurz, die Temperatur so zwischen minus 20 und minus 25 Grad. (bibber). Ich wurde gleich in die Dorfclique integriert. Und so hieß es am 2. Abends (oder war es Nachmittag?) wir gehen zu Ole zum aufwärmen. Ich denk an nix böses. Vorher war Holzhacken angesagt. Dann wurde der Ofen befeuert, der nicht nach Saunaofen aussah, da er von der Rückseite durch die Wand befeuert wurde. Der Ofen bollerte, und die ganze Truppe stand rum und trank heißen Tee. Auf einmal verkündet Ole, das wir anfangen. Alle fingen an, sich auszuziehen, das war für die das normalste der Welt. Mir rutschte das Herz fast in die Hose und ich ließ beinahe die Teetasse fallen. Irgendwann meinte meine Brieffreundin dann, ich müsse mich auch ausziehen um mitzumachen. Um sie nicht vor der Truppe zu blamieren habe ich dann mit einem etwas flauen Gefühl mitgemacht. Dann ging es in die den Nachbarraum. Der sah aus wie unsere Saunen, nur schon etwas älter, das Holz war dunkel, es wurde auch kein Handtuch verwendet. Nach einer Art Aufwärmphase wurde dann von einem eine Art Aufguß gemacht, wobei einfaches Wasser aufgegossen wurde. Es wurde mir für damalige Verhältnisse tüchtig warm. Dann ranten alle raus in den Schnee. Das war für mich ein Erlebnis. Es war trocken kalt draußen, und ich stand da ohne zu frieren. Der Schnee war Pulverschnee, wunderbar weich. Doch lange konnte ich ihn nicht genießen den mich traf mich eine Schaufel voll Schnee und ich wurde von der ganzen Clique eingeseift. Das war so ein Initiationsritual der Clique. Es ging dann wieder rein in die Sauna und nochmal raus, diesmal konnte ich den Schnee dann in Ruhe genießen. Ich liebe es bis heute, mich mit Schnee im Winter abzukühlen, auch wenn ich nie wieder so schönen Schnee gefunden habe wie damals in Schweden.
Gruß
Betzy |